Hier die wichtigsten Daten aus der Geschichte des Klosters, der Kirche und der Kirchengemeinde
Zwischen 1123 und 1139 - Fertigstellung der Kirche und des Klosters, Weihe durch Bischof Otto von Bämberg. Möglicherweise hieß der erste Abt Walter.
1139 - Erste urkundliche Erwähnung des Klosters in einer Urkunde Papst Innozenz II, in der der Papst den Bamberger Bischöfen die sogenannte „apostolische Autorität” - d.h. die kirchliche Oberhoheit, über das Kloster - zuerkennt.
1156 - Zweite urkundliche Nennung des Klosters in einer Urkunde des Würzburger Bischofs Gebhard, mit der er den Tausch des bisherigen Klostergutes Herpersdorf gegen die Pfarrei Emskirchen bestätigt. Hier taucht auch der erste geschichtlich gesicherte Abtsname auf: Hermann, auch Hermann 1. genannt.
1158 - Dritte Nennung des Klosters in der Urkunde Kaiser Friedrich I, der auch Barbarossa genannt wird, in der er sich zum weltlichen Schutzherren des Benediktinerklosters und seiner Besitzungen erklärt und es dem Burggrafen von Nürnberg unterstellt.
1360 - Kaiser Karl IV. erneuert den Schutzbrief für das Kloster.
Zwischen ca. 1164 und 1393 gab es eine ganze Reihe von Äbten und Verwesern im Münchauracher Kloster, von denen in der Regel nur die Namen und deren Erwähnung in einigen Urkunden bekannt ist.
Von ca. 1413 bis 1426 amtiert Abt Konrad Groß, auch Konrad III genannt, der als einer der angesehendsten Äbte gilt, da er am Konzil von Konstanz (1414-1417) teilgenommen hat. Ein fast lebensgroßer Grabstein im Kreuzgang der Kirche erinnert an ihn.
Auch die folgenden Äbte sind urkundlich gut belegt, d.h. man kann davon ausgehen, daß sie zu den angegebenen Zeiten dem Kloster vorstanden:
- Konrad Weilersbach (Konrad IV.) von ca. 1426 bis 1434
- Johannes Gleißendörfer von 1435 bis 1457
- Albrecht Rußwurm von 1457 bis 1477
- Leonhard von 1477 bis 1490.
Gegen Ende des 14. Jahrhunderts wird die Kirche umgebaut. Die zwei romanischen Türme und der dreigliedrige Vorbau (Apsis) werden abgebrochen und der gotische Turm in seiner gegenwärtigen Form errichtet. Der Chorraum wird - ebenfalls im gotischen Stil - neu errichtet und das Querschiff erhöht.
Um 1490 - Schaffung der eindrucksvollen Kreuzigungsgruppe durch Kunsthandwerker der Nürnberger Holzschnitzerschule von Adam Krafft, die sich noch heute in unserer Kirche findet.
Zwischen 1490 und 1528 wird das Kloster von Abt Andreas Nusser geführt.
1525 - Während des Bauernkrieges wird das Kloster verwüstet.
1528 muß Abt Andreas Nusser infolge der Reformation sein Amt aufgeben, da das ganze Gebiet evangelisch wird. Das Kloster wird aufgelöst, seine noch recht umfangreichen Besitzungen fallen an die Landesherren, die Markgrafen von Ansbach-Bayreuth.
1535 Münchaurach erhält seinen ersten evangelischen Pfarrer, Pankraz Neundörfer.
1542 Johannes Wassermann, der letzte im Kloster verbliebene Mönch stirbt. Dem Kloster steht nun ein markgräflicher Beamter als Verwalter der Klosteranlage und der Güter vor.
Während des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) werden das Dorf Münchaurach und das Kloster geplündert und verwüstet. Das erste Mal im Jahre 1632, das zweite Mal im Jahre 1645.
Zwischen 1700 und 1760 wird die Kirche im Barockstil umgestaltet. Sie erhält einen entsprechenden Altar, eine reich verzierte Stuckdecke, eine Vielfalt vom Emporen sowie runde Fenster im Barockstil.
1837 erscheint die erste umfangreichere Beschreibung der Geschichte Münchaurachs und der Klosterkirche, die von Georg Friedrich Lehnes verfaßt wurde:
„Geschichte der protestantischen Pfarrei und des ehemaligen Benedictiner-Kiosters Münchaurach”.
1846 wird das Pfarramt Münchaurach zum Dekanat erhoben.
Zwischen 1891 und 1893 wird die Kirche erneut gründlich umgestaltet Nahezu alle im 18. Jahrhundert angebrachten Barockteile werden wieder entfernt. Die vorherige Raumgestaltung wird weitgehend wieder hergestellt. Altar, Kanzel, Lesepult, Taufbecken und Gestühl werden neu angeschafft und sind allesamt im neugotischen Stil bzw. im sogenannten Übergangsstil gehalten. Auch eine neue tieftönende Orgel wird 1893 eingebaut. Das Kircheninnere wird mit dem entsprechenden Zierat versehen.
1913 schreibt Ernst Derendinger, ein Architekt und Kunstgeschichfler, in Erlangen seine Doktorarbeit über „Das Benediktinerkloster Münchaurach und die Hirsauer Bauschule”.
1969 - Das Kircheninnere wird renoviert, die neugotischen Verzierungen werden wieder entfernt, um eine ausgeglichene und schlichte Gestaltung des Innenraumes zu erreichen.
1974 wird das Dekanat wieder aufgelöst, das Pfarramt Aurachtal, bestehend aus den Kirchengemeinden Münchaurach und Oberreichenbach, gehört nunmehr zum Dekanat Erlangen.
1979 wird das neue Gemeindehaus - die ehemalige Pfarrscheune - eingeweiht.
1990 verfaßt die Kunstgeschichtlerin Ursula Wild in Erlangen eine Magisterarbeit über „Die Geschichte des Klosters Münchaurach im Mittelalter“
1991 - Gründliche Renovierung der Orgel..
1994 - Ausbau der Obergeschosse des Gemeindehauses zur Öffentlichen Evangelischen Bücherei.